Die Stadttaubenhilfe

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Kropfsonde (Technik)

Behandlung + Pflege

Dazu besorgt man sich zum Stückpreis von ca. -,30 bis 1,- € beim Tierarzt, in der Tierklinik oder im Internet-Versand am besten ein paar "(Bronchial-)Absaugkatheter", Durchmesser (12 bis) 14 CH*. Von der Qualität sollten es "weiche" sein. "Normale" gehen notfalls auch, aber wegen der geringeren Verletzungsmöglichkeiten wären "weiche" besser. Die Länge der Katheter ist egal, es reicht die kürzeste Sorte.
An der Spitze sollte am besten nur eine zentrale Öffnung sein.
Oft sind jedoch noch ein bis zwei seitliche Löcher vorhanden. Befinden sich diese seitlichen Löcher mehr als 1 cm von der Spitze entfernt, sind die Katheter nicht geeignet!
Auch sollten sie an der Spitze nicht abgewinkelt und/oder mit einem Wulst versehen sein.


Dazu dann entweder eine 50-ml-Spritze, die man je nach Ausführung direkt ansetzen kann, oder man schneidet den farbigen (grün bei 14 CH
*) Ansatz vom Katheter ab und kann nun die Spritze an der Schnittstelle aufstecken.
Bei kleineren Spritzen, etwa zur Verabreichung spezieller Medikamente, kann man den Katheter (nachfolgend einfach "Sonde" genannt) auch stark kürzen.

[Zum Material (Kauf, Anwendung, Fotos) siehe auch
Behandlung + Pflege > Tauben-Apotheke > Material > Kropfsonde.]

Jetzt die Flüssigkost (oder Wasser oder was auch immer man eingeben möchte) bis in die Sonden-Spitze vorspritzen.

Nun braucht's noch etwas (Oliven-)Öl, das man an die Sonden-Spitze tropft, oder manchmal reicht auch einfach, die Sonden-Spitze kurz im Wasser einzutunken.

Dann das Vögelchen im Handtuch einwickeln, ihm sagen, dass es keine Angst haben braucht, den Schnabel anheben, damit es in der Kehle nicht so einen starken Knick gibt, und dann gaaanz vorsichtig die Sonde vorschieben, bis sie etwa 10 cm drin ist, gemessen ab Schnabelspitze bei erwachsener Taube.
Dabei schiebt man am Oberschnabel entlang und nicht an der Zunge, denn am Ansatz der Zunge befindet sich die Luftröhre. (Aufbau des Schnabels siehe Bild ganz unten.)

In der Kehle angekommen verschwindet die Sonde dann in der Speiseröhre, was besonders einfach geht, wenn man ein wenig in Richtung rechts (aus Sicht der Taube) schiebt.
(Anfangs sollte man sich diese 10 cm vorher markieren.)


Und dann langsam die z. B. 20 ml reinspritzen. Dabei schön drauf achten, dass von der Kost sich nichts im Schnabel anfindet, denn dann ist was falsch: Entweder Sonde liegt nicht richtig, oder das Täubchen würgt das Essen hoch. In so einem Fall das ganze abbrechen, Sonde langsam rausziehen.

Als Testmenge sollte man nicht mehr als 10 ml nehmen, bis man weiß, ob die Taube das verträgt.


Anschließend Sonde gut mit Wasser durchspülen.
Besonders an der Spitze beachten, dass (wenn vorhanden) auch die seitlichen Öffnungen durchgespült werden müssen.

Was in der Sonde noch an Flüssigkeit war, also nicht in die Spritze zurückziehen.
Nur was noch in der Spritze drin ist, kann im Kühlschrank aufbewahrt werden.

(Bei Baby-Tauben Flüssigkeiten vor Verabreichung aber anwärmen.)

Beim erneuten Spritzen-Aufsetzen am abgeschnittenen Schlauch muss man beachten, dass die Spritze mit der Schnittstelle, und nicht mit der Sonden-Spitze verbunden wird. Umgekehrt gäbe es bedeutend mehr Verletzungsrisiken beim Einschieben der Sonde.


Noch sicherer kann - bei entsprechender Vorsicht, ist nix für Anfänger - die Verwendung einer Edelstahlkropfsonde (mit einer olivenförmigen Verdickung an der Spitze) sein.
Diese starren Sonden zwingen zur Überstreckung des Taubenkopfes.
Und durch die (größenmäßig zur Taube passende) Verdickung der Spitze ist dann die Gefahr der Fehlsondierung (in die Luftröhre) geringer.




           Aufbau des Schnabels --->



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* CH ist die Abkürzung für Charrière und wird bei bestimmten medizinischen Produkten als Maß für Außendurchmesser verwandt.
3 CH = 1 mm
Somit ist der Außendurchmesser des 12-er Katheters 4 mm, und der des 14-er Katheters ca. 4,7 mm.


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