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Sicher ist eine Entscheidung bei jedem Fall individuell zu treffen, aber im wesentlichen sollte man die nachstehende Reihenfolge einhalten.
Blutstillung:
Die Auffindung der Blutungsstelle ist unter den Federn oft nicht einfach.
Dennoch darf man dabei nicht viel Zeit verlieren, denn eine erwachsene Stadttaube hat je nach Gewicht nur etwa 20 bis 35 ml Blut.
An der Blutungsstelle ein Küchentuch anpressen (= Blutung komprimieren), wobei man im Brustbereich auf die Atmung achten muss. Da Tauben keine Zwerchfell-
Sind auf diese Weise die Blutungen unstillbar, kommt das Eisen-
Dazu mit getränktem Q-
Sonderfall Feder-
Kommt es zu einer Blutung direkt aus einer verletzten frischen Feder, ist dies nur sehr schwer zu stillen. Stattdessen sollte man den verbleibenden Rest der blutenden Feder mit einem kräftigen Ruck komplett rausziehen. Rutscht man dabei ab, bedient man sich dazu einer kräftigen Pinzette oder noch besser einer kleinen Flachzange.
Ist die Feder komplett entfernt, steht alsbald die Blutung.
Blutet es weiter, steckt entweder noch ein Rest der Feder (genau nachsehen!), oder es blutet aus der Umgebung, was dann wieder auf die weiter oben beschriebene Art zu stillen ist.
Atemwege:
Dazu Schnabel öffnen und nachsehen, ob die Atmung behindert wird.
Dies kann (außer durch Entzündungen u. ä., deren Behandlung in der Regel nicht Bestandteil der Ersten Hilfe wären) durch große Fremdkörper (vermeintliche Nahrung) oder durch krankhafte Krusten und Belege vorkommen.
Solche Fremdkörper schnellstens entfernen, z. B. mit Pinzette.
Krusten und Beläge jedoch nicht entfernen, weil dies zu gefährlich starken Blutungen führen könnte.
Kreislauf:
Vögel kühlen generell sehr schnell stark aus. Deshalb immer sofort wärmen, am besten und einfachsten in den Händen.
Weiterhin möglichst bald etwas Flüssigkeit, evtl. auch mit Kalorien, zuführen.
Dazu 10 ml Wasser oder (Trauben-
(Siehe dazu auch Behandlung + Pflege > Fütterungstechnik)
Ruhigstellung:
Jede Unruhe belastet die kranke Taube, sowohl kreislaufmäßig, als auch bei Knochenbrüchen durch verschlimmernde Bewegungen der verletzten Stelle.
Deshalb tut man in solchen Fällen gut daran, die Taube in den Händen zu behalten, oder in ein Handtuch einzuwickeln.
Sonderfall Verschnürung:
Oft haben sich Tauben ihre Füßchen durch Fäden u. ä. selbst gefesselt, sodass sie meist noch fliegen, aber kaum noch laufen können.
Hinzu kommt die große Gefahr, dadurch irgendwo hängenzubleiben, mit unbegreiflich grausamen und qualvollen Konsequenzen für die Taube und deren Familie, nicht selten mit tödlichem Ausgang.
Haben solche Verschnürungen noch keine Verletzungen herbeigeführt (siehe dazu auch Krankheiten > Abschnürungen), und ist das Täubchen auch ansonsten unauffällig, kann man die Fäden z. B. per kleiner Schere ambulant entfernen.
Weiterführende Behandlung:
Dazu wird die Taube in den Händen, im Handtuch, im Karton mit Luftlöchern oder in der Transportbox mitgenommen und zu Hause dann sofort gewogen. (Dazu siehe auch Behandlung + Pflege > Taube wiegen.)
Falls individuelle Tipps erforderlich erscheinen, sollte man sich baldigst in unserem angeschlossenen Hilfe-
Dazu gehören Art der Verletzung, Vitalität, Zustand der Befiederung, Gewicht, Kot-
Auch Fotos können im Forum sehr nützlich/wichtig sein.
Bis zur Freischaltung und Antwort im Forum am besten schon mal infrage kommende Kapitel dieser Website aufsuchen.
Hat sich dadurch dann die Hilfe durch das Forum erübrigt, bitten wir dort aber dennoch um eine kurze Mitteilung.
Ist ein für Vögel (incl. Tauben) versierter Tierarzt bekannt und erreichbar, kann dort evtl. eine alsbaldige Behandlung notwendig werden, möglicherweise auch lebensrettend sein.
Dabei die Taube ausdrücklich als eigenes Haustier bezeichnen und nicht auf eine kostenlose Behandlung als Wildtier oder Fundtier bestehen, weil sonst nicht selten grundlos nur eingeschläfert wird.
Dasselbe passiert oft auch bei Tierärzten ohne Weiterbildung für Vögel, wobei mit wohlklingenden und logisch erscheinenden Argumenten für die "Erlösung" (siehe auch Behandlung + Pflege > Einschläfern) geworben wird.
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