Die Stadttaubenhilfe

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Neue Heimat

[Nachfolgende Abhandlung ist noch nicht abgeschlossen. Ergänzungen sind in Arbeit.]

Glücklicherweise gibt es immer wieder engagierte Menschen, die sich um besonders hilfsbedürftige Stadttauben kümmern, und sich in unserem angeschlossenen Forum dafür das individuelle Know-how holen.

Ist das Täubchen dann genesen, stellt sich für die User fast regelmäßig die Frage: "Wohin nun mit der Taube?" oder "Wie wildere ich nun die Taube aus?"

Dabei sollte sich diese Frage genauso wenig stellen, wie bei der Aufnahme einer Streuner-Katze oder der Übernahme eines Hundes aus dem Tierheim.
Denn so wie Hunde und Katzen sind auch Stadttauben Haustiere.
Heimatlose Haustiere.
Vergleichbar mit den Straßenhunden aus Spanien, die zwar auch nicht alle gerettet werden können, aber sind erstmal ein paar davon im Tierheim gelandet, käme niemand auf den Gedanken, sie nach ein paar Wochen Behandlung in Spanien auf der Straße wieder auszusetzen.
Im Gegenteil, sie werden sorgfältig vermittelt, komplett mit Schutz-Vertrag.

Nicht anders bei einmal in unsere Obhut geratenen Stadttauben.
Auch sie gehören nicht zurück in die Gosse, wo sie ein nur kurzes und höchst grausames Leben haben.

Wo aber nun hin mit der Taube?
Wie die Hunde ins Tierheim?

Leider sind die Tierheime so gut wie nie auf Tauben eingerichtet.
Allenfalls werden sie dort in Empfang genommen, aber wenig später "entsorgt".
Wenn der Tierarzt gerade in der Nähe ist, sind sie oft schon wenige Minuten später eingeschläfert.
(Dazu siehe auch Behandlung + Pflege > Einschläfern.)

In anderen Fällen erhält der Hausmeister den Auftrag, Tauben in der Nacht so lange an die Wand zu schlagen, bis sie tot sind.
Das bedürfe oft vieler Schläge, wie mir mal einer von ihnen berichtet hat.

Wenn's hoch kommt, gibt's ein offenes Taubenhaus, aus dem die Tauben alsbald wieder in die Stadt zurückfliegen, was aber nichts anderes ist, als ein verkapptes Aussetzen.

Das Tierheim scheidet also in den meisten Fällen aus.

Außer einer hin und wieder möglichen Vermittlung über das angeschlossene Forum oder gute Bekannte mit Volieren bleibt nur, dem Täubchen nun selbst ein neues Zuhause einzurichten.

Davor schrecken aber viele zurück, aus unterschiedlichsten Gründen.
Oft ist mindestens 1 Katze im Haus.
Aber die Erfahrung hat gezeigt, den hauseigenen Tieren tut die Katze meist garnichts.

Im Zweifelsfall kann man bei Abwesenheit auch getrennte Räumlichkeiten vorsehen.

Ist es weder die Katze, noch der Hund, dann schwelt da manchmal doch die Angst vor Krankheiten, die man sich vom Täubchen holen könnte, was absolut unbegründet ist.
(Siehe dazu Stadttauben > Schädling ?)

Viele meinen auch, die Taube müsste unbedingt in die "Freiheit".
Was aber das Los der Freiheit ist, findet man hier unter Stadttauben > Todeskampf.
Nein, das Haustier Taube braucht zum Glücklichsein ebenso wenig diese vermeintliche Freiheit, wie der Hund das Revier eines Wolfes.

Komischerweise wird die Wohnungshaltung von Papagei und Wellensittich für ganz normal gehalten, obwohl doch der naturgemäße Aktionsradius eines Papageien um ein Vielfaches größer ist, als der einer Stadttaube.

Heißt also, 2 bis 3 Stadttauben in der Wohnung zu halten, geht noch viel einfacher, als bei den ohnehin sehr viel anspruchsvolleren Papageien.


Wie sieht das nun in der Praxis aus:

Man benötigt als Taubenwohnung lediglich beispielsweise einen Nagerkäfig, ähnlich dem Pflegekäfig (siehe Behandlung + Pflege > Der Krankenkäfig),
in einem Zimmer, wo hin und wieder ein Freiflug gestattet wird.
Oder bei flugunfähigen Tauben alternativ auch ein Freigang.

Dabei braucht man im Zimmer nicht viel zu beachten, bis auf ein paar Kleinigkeiten, die aber auch wieder denen bei Haltung eines anderen Ziervogels weitgehend gleichen.
Hervorzuheben wäre da vielleicht folgendes:


Obwohl der geruchlose Taubenkot einer gesunden Taube ganz problemlos zu beseitigen ist, sollte man wertvolle Bücher besser mit Tüchern abdecken.

Ein Notebook während Abwesenheit besser geschlossen halten, andere elektrische Geräte mit nach oben offenen Lüftungsschlitzen sollten nicht gerade als bevorzugter Landeplatz dienen.
Das gilt auch für hoch auf Regalen nicht kippsicher stehenden zerbrechlichen Wertgegenständen.

Zu Brutzeiten werden einige Zimmerpflanzen gerne als Material zur Nestgestaltung dienen.

Vorsicht ist geboten bei Kühlschränken, die wandseitig keine Abdeckung haben. Eine Taube kann dort reinrutschen, und man findet sie nicht so einfach wieder, weil sie ihr Schicksal geräuschlos erträgt.
Gleichermaßen Vorsicht beim Schließen einer Zimmertür, denn die oberen Türkanten sind beliebte Sitzplätze.

Unterschätzt werden die Gefahren von Teflon, denn Vögel reagieren äußerst empfindlich auf bei Überhitzung entstehende Dämpfe. Schon bei etwas mehr als 200° C lösen sich kleine Partikel, die für eine Taube tödlich sein können.
Besonders beim Erhitzen von trockenem Teflon-Geschirr wird eine solche Temperatur schnell erreicht. Das gilt z. B. für beschichtete Töpfe, Pfannen, Backgeschirr und insb. für Raclettes.

Und letztlich darf kein Papier-Schredder auf Automatik stehen. Ein Flügel kann dort durchaus rein geraten.

Natürlich muss zu Freiflug-Zeiten auf geschlossene Fenster incl. ggf. zugänglicher Haustür geachtet werden. Ausflüge können all zu schnell tödlich enden.


Resümee:

Die Haltung von ein paar Tauben in der eigenen Wohnung ist so gut wie immer möglich, und sogar unproblematischer, als die Haltung anderer Vögel.


So manch einer, der auf den Geschmack gekommen ist, beginnt sogar mit der Schaffung von Lebensraum für noch mehr Tauben.
Das kann die Umgestaltung eines ungenutzten Raumes sein, die Absicherung des Balkons mit Volierendraht oder auch die Einrichtung einer Gartenvoliere mit Gartenhaus.

Beispiel dafür:



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